Bauzeitenplanung und Behinderungsmanagement – Termine rechtssicher steuern
- FS Consult UG
- 15. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Termine sind ein zentraler Erfolgsfaktor im Bauprojekt. Eine professionelle Bauzeitenplanung nach VOB/B ermöglicht die Koordination von Abläufen, Ressourcen und Schnittstellen. Ebenso wichtig ist das Behinderungsmanagement – denn nur wer Behinderungen korrekt anzeigt und dokumentiert, sichert seine Ansprüche auf Fristverlängerung und Kostenanpassung.
Rechtlicher Rahmen nach VOB/B
§ 5 VOB/B: legt Festlegungs- und Mitteilungspflichten für Bauzeiten und Fristen fest.
§ 6 VOB/B: regelt die Behinderung und Unterbrechung der Ausführung sowie die Folgen auf Fristen und Vergütung.
§ 6 Abs. 1 VOB/B: Der Auftragnehmer muss jede Behinderung unverzüglich schriftlich anzeigen, sobald sie erkennbar ist.
§ 6 Abs. 2 VOB/B: Der Auftraggeber hat nach Erhalt der Anzeige über Maßnahmen zur Fortführung zu entscheiden.
§ 6 Abs. 3 VOB/B: Nach Beseitigung ist das Ende der Behinderung ebenfalls schriftlich zu melden.
Diese Pflichten sind zwingende Voraussetzung für die spätere Geltendmachung von Fristverlängerungen und Ansprüchen.
Hinweis: Dieser Beitrag liefert Fachinformationen und ersetzt keine Rechtsberatung im Einzelfall.
Grundlagen der Bauzeitenplanung
Eine rechtssichere Bauzeitenplanung besteht aus drei Kernelementen:
Ausführungsfristen: vertraglich festgelegte Termine gemäß § 5 VOB/B und Leistungsbeschreibung.
Terminstruktur: Abfolge der Arbeiten mit kritischem Pfad (Gantt-Diagramm oder Netzplan).
Fortschrittskontrolle: laufende Soll-Ist-Vergleiche mit Protokollierung von Abweichungen.
Ein guter Terminplan ist nachvollziehbar, übersichtlich und mit den technischen Abläufen verknüpft. Er dient als zentrale Grundlage für Nachträge, Behinderungen und Abrechnungen.
Behinderungsmanagement in der Praxis
Schritt | Ziel | Dokumentationsform |
1. Feststellung | Behinderung erkennen und benennen | Bautagesbericht, Foto, Schriftliche Anzeige |
2. Anzeige | Schriftliche Meldung gemäß § 6 Abs. 1 VOB/B | E-Mail oder Brief mit Datum, Ursache, Auswirkung |
3. Fortschreibung | laufende Aktualisierung des Terminplans | Kennzeichnung betroffener Vorgänge im Plan |
4. Nachweisführung | Einfluss auf Fristen und Kosten belegen | Stunden-/Geräteberichte, Verzögerungsprotokolle |
5. Abstimmung | Maßnahmen und neue Termine vereinbaren | Baubesprechungsprotokoll mit Entscheidung |
6. Abschlussmeldung | Ende der Behinderung anzeigen | schriftliche Mitteilung gemäß § 6 Abs. 3 VOB/B |
Wichtig: Nur eine nachweisbare Behinderungsanzeige mit konkreten Angaben zu Ursache, Dauer und Auswirkung ist rechtswirksam.
Checkliste Bauzeiten- und Behinderungsmanagement
Prüffeld | Ziel | Erledigt |
Vertragliche Fristen | realistische Termine und Abstimmung mit Bauherr | ☐ |
Bauzeitenplan erstellt | kritischer Pfad identifiziert | ☐ |
Terminplan aktualisiert | Soll-Ist-Abgleich geführt | ☐ |
Behinderungsanzeige verfasst | vollständig, schriftlich, unverzüglich | ☐ |
Nachweise gesammelt | Bautagebuch, Fotos, Stunden-, Geräteberichte | ☐ |
Fristverlängerung beantragt | begründet und dokumentiert | ☐ |
Abschlussmeldung erfolgt | Ende der Behinderung angezeigt | ☐ |
Empfehlungen für die Praxis
Terminplanung bereits in der Angebotsphase prüfen und verbindlich festlegen.
Bautagesberichte und Fotodokumentation täglich führen.
Behinderungen unverzüglich anzeigen – nicht rückwirkend.
Terminplan als Kommunikationsinstrument zwischen allen Beteiligten nutzen.
Regelmäßige Plan-Reviews (2–4-wöchig) mit Projektsteuerung und Bauleitung.
Fazit
Eine klare Bauzeitenplanung und ein nachweisbares Behinderungsmanagement sind rechtliche und wirtschaftliche Notwendigkeiten im Bauwesen. Wer Termine, Behinderungen und Nachweise professionell führt, behält Kontrolle über Fristen und Ansprüche.
👉 Kontakt: info@fsconsult.expert

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